Alle wollen junge Bewerber für ihr Unternehmen gewinnen. Also eigentlich. Schaut man sich die Firmen dann genauer an, scheinen sie eher alles dafür zu tun, engagierte Bewerber endgültig abzuschrecken.
Hier einige Ideen, was man machen könnte, damit sich ein Young Professional bei Ihnen nicht wohl fühlt oder am besten gar nicht erst bewirbt:
- Falls Sie in den letzten 20 Jahren eingeknickt sind und eine Homepage aufgebaut haben, sorgen Sie dafür, dass der unvermeidliche Karriere-Teil gut versteckt ist und auf keinen Fall Ansprechpartner enthält. Wirkungsvoll ist auch, wenn die angegebene Email-Adresse falsch ist.
- Junge Menschen sind voller Tatendrang und wollen arbeiten. Am besten gleich. Achten Sie deshalb auf lange Warte- und Antwortzeiten im Bewerbungsprozess.
- Wenn sich doch welche bei Ihnen eingeschlichen haben – Strenge Einhaltung von Dienstweg und Hierarchie: Mitarbeiter der Generation Y fallen häufig mit Ideen auf, die sie unaufgefordert verbreiten. Um dies wirkungsvoll zu verhindern, sollten Unternehmen den Mitarbeitern möglichst geringe Handlungsspielräume einräumen. Am besten funktioniert das, wenn sich die Mitarbeiter alle Aktivitäten außerhalb der genauen Aufgabenbeschreibung genehmigen lassen müssen.
- Alte Infrastruktur: Achten Sie darauf, die IT-Landschaft, Räumlichkeiten und Arbeitsmaterialien möglichst vorsintflutlich zu belassen. Open Workspace, iPads & Co. könnten auf „digitale“ Bewerber durchaus attraktiv wirken oder diese sogar anlocken.
- 2 Tage Weiterbildung: Seien Sie stolz darauf, dass in Ihrem Unternehmen jeder Mitarbeiter zwei Tage Weiterbildung erhält. Egal ob er das will und benötigt. Ideal sind dafür Präsenzseminare. Weitere Weiterbildungstage oder andere Lernformate sollten Sie grundsätzlich ablehnen. Zusätzlich können Sie noch darauf achten, dass die Bildungsmaßnahmen ausschließlich vom Vorgesetzten ausgesucht werden. Die Mitbestimmung der Lernenden sollte möglichst gering ausfallen.
- Strenge Kaminkarrieren: Wer sich zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn für eine Fach- oder eine Führungskarriere entscheidet, sollte in ihrem Unternehmen auch strikt dabei bleiben. Flexible Wechsel von einer Schiene in die andere bringen nur Unruhe und Verwirrung. Die zwei Weiterbildungstage können ggf. genutzt werden, um Defizite auszugleichen. Ansonsten lautet die Parole „Durchhalten und Zähne zusammenbeißen“. Schließlich sind wir ja nicht bei „Wünsch dir was“.
- Wissensmonopole bilden: Vertreter der Generation Y saugen Informationen unkontrolliert auf, setzen diese unvorhersehbar wieder frei und stellen mitunter unerhörte Bezüge und Auswertungen her. Dies können Sie nur vermeiden, indem Sie eine restriktive Informationspolitik verfolgen. Die Mitarbeiter sollten möglichst nur Zugang zu Informationen erhalten, die ihr direktes Aufgabengebiet betreffen. Strategische Überlegungen, Projektideen oder Entwicklungen in anderen Abteilungen sollten Sie auf jeden Fall für sich behalten.
Wichtig dabei: Achten Sie darauf, dass ALLE Führungskräfte in Ihrem Unternehmen an einem Strang ziehen! Sobald ein Manager weich wird und Arbeitszeiten flexibilisiert oder Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse einbezieht, nutzen die Mitarbeiter der Generation Y dies schamlos aus und versuchen in diese Abteilung zu wechseln.
Falls es ein geneigter Leser nicht bemerkt hat, die vorstehenden Beispiel sind durchaus ironisch gemeint 🙂
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