Die Learntec hat kürzlich eine interessante Delphi-Studie vorgestellt zum Thema digitale Kompetenzen. Schockierend: Durch alle Bildungsinstanzen werden die Lehrbeauftragten nicht als kompetent und fit wahrgenommen, wenn es um digitale Themen geht.
Die Umfrage unter Experten der Bildungsbranche bezog sich auf die Bildungssektoren Schule, Hochschule, Aus- und Weiterbildung.
Die noch fehlende technische Ausstattung wurde vor allem in Schulen als Herausforderung gesehen. Unternehmen sind da in der Regel gut versorgt. Unisono wurde jedoch in allen Bildungsbereichen mokiert, dass die Lehrenden bislang nur wenig Kompetenz im Umgang mit digitalen Medien besitzen. Dazu gehört nicht nur, Technik richtig bedienen zu können und sich im Internet professionell und kritisch bewegen zu können, sondern eben auch das Erstellen passender didaktischer Ansätze. Insbesondere werden hier soziales und kollaboratives Lernen mit digitalen Medien als relevant erachtet.
Unklar bleibt in der Studie noch, wie sich das Lehrpersonal selbst einschätzt. Sehen sich Lehrerinnen, Berufsausbilder oder Trainer in der Weiterbildung in Bezug auf ihre digitalen Fähigkeiten selbst ebenfalls im Hintertreffen? Und welche Bildungsangebote würden ihnen weiterhelfen? Webinare oder Seminare zu den digitalen Kompetenzen sucht man bislang noch vergeblich.
In geringerem Maße sehen die Befragten in den Unternehmen im Übrigen auch die digitalen Kompetenzen der Entscheider als ausbaufähig an. Diese sind jedoch nötig, um ein Verständnis für digitale Business Modelle zu entwickeln und zukünftige Geschäftschancen zu entdecken.
Interessanterweise scheinen die Lernenden mit den digitalen Kompetenzen keine Probleme zu haben: „Die geringsten Probleme sehen die Expertinnen und Experten auf Seiten der Lernenden. Deren digitale Kompetenz und technische Ausstattung stellt keine wichtige Hürde für das Digitale Lernen dar.“ (Schlussbericht zur Trendstudie Digitale Bildung auf dem Weg ins Jahr 2025, S. 3, mmb-Institut 2016)
Alle Infos zur Studie und den Schlussbericht finden Sie unter https://www.learntec.de/website/presse-service/pressemitteilungen/pressemitteilung_5635.jsp
2. März 2017 um 6:39
Weniger die digitalen, als vielmehr die digalogen Kompetenzen sind im Thema Lehren und Lernen gefragt. Die Verbindung aus analogen und digitalen Anforderungen, Erfordernissen, Notwendigkeiten und Bedürfnissen des Einzelnen, entscheidet darüber, ob ein oberflächiger Informationsfastfoodprozess entsteht oder eine werthaltige Interaktion, mit tatsächlichem Lerneffekt. Den Blick nur auf die technische Komponente zu lenken, wird zu dem führen, was auch nach 25 Jahren Internet in Schulen, Universitäten und firmen aktuell unverändert immer noch der Fall ist: Stupider Frontalunterricht mit Kreidetafeln und Overheadprojektoren.